Therapiewegweiser: Delir

Unter einem Delir versteht man ein akutes demenzielles Syndrom, das früher auch als „Verwirrtheitssyndrom“ bezeichnet wurde. Meist entsteht es auf dem Boden einer somatischen Erkrankung und bei Behebung der Ursache bleiben in der Regel keine Beschwerden. Neben Störungen des Gedächtnisses kommt es häufig auch zu Störungen des Bewusstseins, der Aufmerksamkeit oder zu psychomotorischen Störungen wie starker Erregung oder andererseits Apathie. Ebenso kann es zu Halluzinationen kommen, die meist optisch sind sowie zu Realitätstverkennungen im Sinne eines Wahns. Ursächlich können akute entzündliche Erkrankungen wie ein Harnwegsinfekt oder eine Lungenentzündung sein – insbesondere im höheren Lebensalter. Auch eine nicht ausreichende Trinkmenge kann zu einem Delir führen. Im Rahmen von Demenzerkrankungen können Delirien zudem manchmal auch ohne eine klare Ursache auftreten. 

Neben einem Delir, das durch eine Erkrankung entsteht, gibt es auch substanzgebundene Delirien, die auf die Einnahme von Drogen oder Medikamenten zurückzuführen sind. Ebenso können Delirien im Rahmen von Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenentzügen auftreten. Häufig ist dabei insbesondere das Delirium tremens im Rahmen von Alkoholentzügen, die nicht unter medizinischer Beobachtung durchgeführt werden. Ein Delirium tremens kann mit lebensgefährlichen Komplikationen wie Krampfanfällen und Herzrhythmusstörungen einhergehen und bedarf daher einer sofortigen medizinischen Behandlung.

Behandlung in der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik

 

Stationäre Diagnostik und Therapie: